Franc Oliver Schrick • Oenothera • Gedichte
Fernweh
Wieder einmal steh ich hier,
wo die Vielzahl aller Masten
zu entfliehen mich ruft
der Unzahl meiner Lasten.

Eine Brise geht über das Wasser,
trägt salzigen Duft nun hin zu mir.
Meine Sehnsucht nach der Ferne,
nach dem Fremden, wird zur Gier.
Schwermütig blick ich nach dem Horizont,
das Jenseitige nie zu blicken, beginne ich zu bangen,
flehend schau ich auf zum wolk’nen Himmel,
Tränen rollen über meine Wangen.

Doch sollt’ ich je die Reise wagen,
mit den Winden über die Meere zu wehen,
wird’s nach Urzeit mein größter Traum,
Heimat, dich!, bald wiederzusehen.



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