Franc Oliver Schrick • Oenothera • Gedichte
Feuerland
Fern ab aller Kontinente,
jenseits auch von Zeit und Raum,
dort, wo es wohl keiner wähnte!,
sah ich Feuerland in ruhigem Traum.

Grund, daß es noch niemand fand,
ich wohl einz’ger je werd’ sein,
ist die schützend’ Feuerwand
mit dem blendend Widerschein.

Jenseits fand ich buntes Leben,
wie’s auf Erden nimmer geben:

kleine Feuerelfen
sprühen funkenhell,
flammend Zerberus
mit feurig Gebell,
flirrend Hitzerose,
rot wie geronnen Blut,
Phönix Riesenschwingen
gleiten durch die Glut,
gülden Haie
treiben durch den Lavastrom,
glühend Korallen
wiegen in Schmerzes Dom,
schmelzend Pegasus
in Prärien Weite,
gefall’nen Ikarus,
gefall’nen Engel an der Seite.

Ein Zurück mir nimmer geben,
werd’ auf ewig ich hier leben.



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