Franc Oliver Schrick • Oenothera • Gedichte
Winterkind
Fest wie ein Fels
steht er
im Wendekreis seiner selbst,
vom starken Huf
bis zum mächtig, prachtvoll Geweih.

Dampfend stoßen
seine Nüstern
heißen Odem durch
den schneidend Eiswind
rings um,
tief aus dem Innern,
tief aus riesig’ Lungen
neben dem riesig Herz
der stolz geschwellten Brust.

Sein friedsam Gemüt
stellt ihn harmlos,
doch wendet sein Selbst
zur rasend Bestie
mit mächtig, todbringend Gehörn,
wird er bedroht.



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