Erschreckende Berichte erreichten uns im Laufe der letzten Tage. Schauplatz des blanken Horrors diesmal: das beschauliche Westfalen, genauer das Münsterland.
In der Nacht vom 07.11. auf den 08.11. wurde die Umgebung Münsters jäh aus ihrer verträumten Ruhe gerissen. Meldungen über einen irren Amokfahrer machten bei Land und grünen Männchen die Runde. Hartnäckigen Gerüchten zufolge sollte es sich um einen betrunkenen und unzurechnungsfähigen Jugendlichen gehandelt haben. Zunächst gingen die Ordnungshüter von einem telefonischen Scherz aus, sahen keinen Handlungsbedarf. Wachtoberinspektor Walter-P. Kaka der Spezialabteilung « Unterbehörde StVO Münsterland und Umgebung » hierzu: "Wir dachten, die Rotzlöffel aus dem Jovel machen sich wieder einen Jux mit uns. Bevor man sich da in die Joppe bequemt und in die grüne Rennpappe steigt, verifiziert man zunächst den Ernst der Lage. Machen Sie sich bitte eines klar: In unserem Beruf geht es oft um Leben und Tod! Unser eigenes und das der Leute. Um sturzbesoffene Jugendliche soll sich das Jugendamt kümmern."
In unserem Beruf geht es oft um Leben und Tod
Handelte es sich wirklich nur um den Streich einiger pöbelnder Jugendlicher? Als sich die eingehenden Anrufe bersorgter Westfalen häuften, die von Blechschäden und Motorenlärm klagten, ging man der Sache nach. Nach kurzem konnte man den Verdächtigen zur Rede stellen.
Tatverdächtiger
Der harmlos scheinende Jugendliche wies sich als Fleeing Phantom aus. Mittlerweile spekuliert man, ob es sich hierbei eventuell um eine Falschangabe handeln könnte. Die Spezialabteilung « Personenerfassung und Kleingeschäfte-Delikte » konnte trotz aufwendiger Recherche keine Person dieses Namens im Münsterland ausfindig machen. Auf die Frage, ob er Alkohol getrunken habe, antwortete der Vernommene, er habe lediglich ein paar Gerstensäfte zu sich genommen. Sein deutliches Lallen sei eine erblich bedingte Behinderung. Guntram Aspargus, einer der vor Ort diensthabenden Beamten: "Wir hatten keinen Grund, an der Aussage des jungen Mannes zu zweifeln. Außerdem hatten wir seine Personalien bereits erfaßt und mit der Kamera ein Abziehbild gemacht. So wähnten wir uns auf der sicheren Seite." Die Frage, ob der Vernommene der rechtmäßige Halter des Fahrzeugs sei, beantwortete dieser mit ja. Auf den Originalmitschnitten der Vernehmung ist zumindest deutlich zu hören: "Davon halllt ich ne Menge... Blllll... Hähähä..." Läßt die Aussage auch Spiel für Spekulation, gaben sich die Beamten doch zufrieden. Man wolle den Mann nun auch nicht länger aufhalten. Die freundlichen Ordnungshüter wünschten noch eine angenehme Nachtruhe und einen sicheren Heimweg.
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Was folgte war der blanke Horror. Der Pöbelant stieg in sein Auto, ließ den Motor an. Er kurbelte das Fenster herunter und rief laut: "Ihr könnt mich mal!" Er nahm einen Schluck aus einer geöffneten Bierflasche, die im Beifahrerfußraum seines Wagens gelegen hatte, und raste mit durchdrehenden Reifen davon. Nun bestand dringender Handlungsbedarf, denn der Rowdy hatte so nächtliche Ruhestörung begangen.
Jeder verzweifelte Versuch, den bereits Vernommenen abermals zu stellen und dingfest zu machen, lief ins Leere. Ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer und sein eigenes leibliches Wohl raste der Verdächtige davon. Nach wiederholtem Rammen von Dienstfahrzeugen und schweren Zusammenstößen mit anderen Wagen gaben die Beamten nach.
Die Polizei bittet nun um Ihre Mithilfe. Sollten Sie den Tatverdächtigen kennen, melden Sie sich bitte bei der Polizei oder einer einschlägigen Behörde. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von EUR 14,95 ausgesetzt. [Alle Angaben ohne Gewähr!]
[Artikel: A.Mokk/F.R.Ivool] SAUFEN UND FAHREN ist offizieller Sponsor von Drink&Drive
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