Franc Oliver Schrick • Oenothera • Gedichte
Weise Eiche
Eiche, weise!,
was raunen
deine Blätter mir,
lehne liebend dich,
träumend ich
an deinem Stamm.

In das Flüstern
deiner Krone
rauscht Wasserfall
in Tales Hall,
sein Dröhnen ist
seine Kraft.

Nahe deines
kühlen Schattens liegt
plätschernd weich
der kleine Teich,
an Ruhe reich,
mein Gemüt zu betören.

Und hinter dir
an Tales Grenze
ragt der Drachenfels hervor,
gold’ner Drachenflug davor,
mit schillernd Schwingen
in den Lüften singen,
ziehen über uns hinweg,
verfolge ich nur einen Zweck;
werd’ auf ewig darauf bangen,
je ein’ gülden Feder aufzufangen,
schenk’ sie dir, oh! weise Eiche,
bevor ich endlich von dir weiche.



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