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Jeff Buckley : Biographie





  Jeff Buckley wird 1966 in Orange County (Kalifornien) geboren, und der Hang zur Musik liegt ihm sprichwörtlich in den Genen: sein Vater war der bekannte Songwriter und Musiker Tim Buckley. Der Kontakt hält sich jedoch in Grenzen, der Vater stirbt 1975 an einer Überdosis Heroin.
 Jeff erlernt autodidaktisch das Gitarrespiel, richtet sein Leben zunächst aber nicht ganz nach der Musik aus, sondern studiert Kunst in Los Angeles. Ab Mitte der 80er Jahre tritt er in kleineren Bars und Kneipen auf. Zu Beginn der 90er bekommt seine Karriere einen Schub durch einen kleinen Insider-Künstlertreff namens "Sin-é", dem er mit seiner ersten EP namentlich Rechnung zollt: Live At The Sin-é. Das erste richtige Studio-Album namens Grace (1994) enthält interessante Coverversionen, von denen Leonard Cohens "Hallelujah" die bekannteste seien dürfte. Die zwei Songs Mojo Pin und Eternal Life sind die einzigen Eigenkompositionen.
  Auch wenn allmählich seine Bekanntheit steigt und er sich nicht zuletzt wegen seiner impulsiven Art und Hingabe zur Musik Fans schafft, soll der große Durchbruch ausbleiben. Er tourt viel durch Amerika, Europa und Asien, besuchermäßig und kommerziell jedoch bleibt er eher ein Insidertip.

  Im Alter von 31 Jahren stirbt er, als er mit Klamotten in den Mississippi springt und scheinbar seine Schwimmkünste überschätzt. Von der Bugwelle eines großen Schiffes in die Tiefe gezogen und mit dem Gewicht seiner Kleider ertrinkt er 1997. So findet ein begnadetes Musikerleben vor der Zeit sein zu frühes, tragisches Ende.

Jeff Buckley : Die Musik



  Bei Jeff Buckley handelte es sich um einen Musiker, dessen Werk man durchgängig die Liebe zur Musik entnimmt. Durch seine Songs, eigene wie gecoverte, ziehen sich eine bittersüße Tragik und Romantik, welche sowohl durch die Musik selber als auch die Texte leben. Durch seine persönliche Art und sein Wesen (ich spreche hier vor allem aus Kenntnis seiner Live-DVD), seinen Lebensweg und nicht zuletzt sein dramatisches Ableben bekommen seine Musik und deren Intention eine tiefe Glaubwürdigkeit. Niemals bekommt man ansatzweise das Gefühl, daß da jemand künstlich auf die Tränendrüse drückt, zu dick aufträgt oder von Dingen singt, von denen er keine Ahnung hat. Anders gesagt: Buckley wußte stets, was und warum er etwas singt oder spielt, seine Musik ist sozusagen das Reindestillat seiner selbst.

  Neben einer interessanten Gitarre ist Buckleys erstes Intrument stets die Stimme. Glasklar und treffsicher singt er über mehrere Oktaven, hat neben einem selten gehörten Spektrum auch einen Atem, der ihn Töne halten läßt, daß einem schon beim Zuhören schwindelig werden kann! Je nach Song und Intention wechselt sein Gesang von weichen, ruhigen Passagen bis hin zu fast geschrienen Teilen, in denen er seine Text brüllt. Selbstredend auch hier treffsicher und songunterstützend.
  So wird das Hören seiner Musik zum Er- und Mitleben einer wunderbaren Tiefgründigkeit, die man sich nicht leidhören kann.

    Gelebte Musik!