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Simon & Garfunkel : Biographie






    Das Duo Paul Simon und Art Garfunkel kennt sich seit frühester Kindheit aus Nachbarschaft und gemeinsamer Schulzeit in Queens (New York). Bereits in der Grundschule sammeln sie anno 1953 gemeinsame Bühnenerfahrung - zunächst allerdings nicht mit dem Schwerpunkt Musik: beide spielen gemeinsam im Theaterstück Alice im Wunderland mit.
    Musikalisch legen sie zwei Jahre später los, die erste veröffentlichte Single heißt "Hey, Schoolgirl". Zu Beginn arbeitet das Duo allerdings noch unter dem Namen Tom and Jerry - nach den gleichnamigen Comicfiguren. In den Anfängen orientieren sich beide hörbar am Rock'n'Roll, finden erst später ihre Linie zum Folkrock.

    Das erste Album Wednesday Morning, 3 a.m. erscheint 1964, wird noch kein allzu großer Kassen- schlager, obwohl es mit "Sound Of Silence" einen der bekanntesten Songs der Band enthält. Unmittelbar nach Veröffentlichung der Platte trennt sich das Duo - erstmals -. Simon geht nach England, wo er unter anderem 1965 sein bekanntes Solowerk The Paul Simon Songbook für die BBC einspielt, veröffentlichte ausserdem immer wieder Songs unter dem Pseudonym Jerry Landis und machte sich in der britischen Folkszene mit kleinen aber regelmäßigen Gigs einen Namen.
    Der wirkliche Durchbruch gelingt der Band im September 1965. Alle Songs auf dem Debütalbum waren instrumental eingespielt. Auf Veranlassung eines Produzenten nehmen sie ihren Song "Sound Of Silence" erneut auf, diesmal mit E-Gitarren und Schlagzeug. Diese Singleauskopplung wird ein großer Erfolg, so daß sich das Duo gleich an die Recordings des 1966 erscheinenden Albums Sounds Of Silence macht.
    Es folgen größere Konzerte und erste Beiträge zu Filmen: 1968 wird ihr Song "Mrs.Robinson" Titelsong für The Graduate (deutsch "Die Reifeprüfung") mit Dustin Hoffman. Obwohl es hierfür Grammy Awards gibt und die schnell folgenden Alben Bookends (1968) und Bridge Over Troubled Water (1970) zu großen Erfolgen werden, gibt das Duo im Februar 1970 überraschend seine Trennung bekannt.Offiziell wurde angegeben, daß Art Garfunkel sich verstärkt auf seine Schauspielkarriere konzentrieren (es blieb bei mäßigem Erfolg) und Paul Simon sich musikalisch umorientieren wolle.

    Beide traten in den folgenden Jahren vereinzelt zusammen in Fernsehshows auf, immer wieder machte sich bei den Fans die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung breit. 1975 veröffentlichen sie eine neue Single namens "My Little Town", doch bis zur ersten wirklich nennbaren Reunion sollten weitere Jahre vergehen. Sechs Jahre später, am 19.September 1981, ist es endlich soweit: nach elf Jahren steht das Duo wieder gemeinsam auf der Bühne. Anlass ist ein Benefizkonzert im New Yorker Central Park. Als bekannt wird, daß die Stadtverwaltung überlegt den Park aus Kostengründen zu schliessen, engagieren sich viele Künstler ehrenamtlich für den Erhalt des Parks. Vor rund 500.000 Besuchern spielt das Duo über einenhalb Stunden sein wohl spektakulärstes und bekanntestes Wiedervereinigungskonzert, das güngstig auf DVD zu haben und wirklich sehens- und hörenswert ist!
    Der anschliessende Versuch eines neuen gemeinsamen Albums wird nach einigem Probieren verworfen, beide Musiker arbeiten erneut getrennter Wege. Immer wieder gibt es kleinere gemeinsame Auftritte, die letzte große Welttournee fand 2003 unter dem Titel Old Friends Tour statt.

Simon & Garfunkel : Die Musik




    Zunächst orientieren sich die zwei Musiker - wie oben bereits erwähnt - am Rock'n'Roll ihrer Zeit. Doch der songschreibende und federführende Paul Simon bringt das Duo schnell auf eine Linie des Folkrock. Sein Hauptinstrument ist die Gitarre, die in der Instrumentalreihe immer vorne ansteht, doch vielfach ergänzen Streicher, Piano, Bläser, Bass und Schlagzeug, sprich: das klassische Bigband-Ensemble, das Klangbild.
    Beide Musiker singen, doch die erste Stimme hat stets Art Garfunkel, der mit seiner sicheren, hohen Gesangslage noch so manchen vor- stimmbrüchigen Chorknaben überbieten kann.

    Musikalisch geht es bei dem Duo stets angenehm friedlich zur Sache, die Melodie steht im Vordergrund. Textlich umfassen die Songs eine weite Spanne: vielfach geht es um die kleinen Dinge des menschlichen Lebens, aber natürlich befassten sich die Musiker ebenfalls mit politischen Themen wie dem Vietnamkrieg - für jeden Amerikaner dieser Zeit ein Muss. Von heiterem Leben über stille und andächtige Schwermut bis hin zu sozialkritischer Bissigkeit ist also alles zu haben. Doch worum es in dem einzelnen Song auch geht, Melodieführung und Wiedererkennungswert sind immer toll herausgearbeitet, so daß man nicht nur "die großen Klassiker" immer wieder erkennt.

    Vier offizielle Alben gab es von diesen zwei Herren zusammen, von denen jeder schon einige Songs in Radio, Film oder Fernsehen gehört hat. Im Grunde viel zu wenig! Aber einen Vorteil hat das ganze: man ist schnell in der Materie. So besitze auch ich nur die rezensierte Best-Of Platte Tales From New York und die DVD - The Concert In Central Park des tollen Wiedervereinigungskonzerts von 1981, kann damit gut leben.

    Unvergleichliche Folk-Klassiker, die man auch heute noch kennen muß!