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Whitesnake : Biographie




    Alles beginnt mit dem am 22.September 1951 im englischen Saltburn geborenen Sänger David Coverdale.
    Seine Eltern besitzen einen Musik-Club, er studiert Musik am Art College in Middlesborough und hat einige Bandprojekte parallel gegen Ende der Sechziger laufen, die es jedoch nicht zu großem Ruhm bringen.
    Als er zufällig mitbekommt, daß Deep Purple einen Ersatz für ihren ausgestiegenen Sänger Ian Gillan suchen, schickt er kurzerhand ein Demoband hin - und wird eingestellt. Die folgenden drei Jahre tourt Coverdale mit den Rockgrößen und nimmt drei Alben mit ihnen auf, bis sich die Band 1976 auflöst.

    Der Sänger bringt nun mehr oder weniger alleine 1977 die Scheibe White Snake heraus, im folgenden Jahr folgt die Platte Northwinds. Bei diesem Album arbeitet im Grunde neben Frontmann Coverdale schon die erste Stammbesatzung der Band: Mick Moody und Bernie Marsden an den Gitarren, Neil Murray (Bass), Pete Solley (Keyboards) und David Dowle am Schlagzeug.
    Der Bandname Whitesnake taucht erstmals beim Erscheinen der 1978er EP Snakebite auf, bei allen Live-Auftritten spielt am Keyboard Brian Johnston. Die Band macht sich schnell einen Namen, spielt bald teils als Headliner, auch als Support für Bands wie Status Quo, Nazareth, The Police, Dire Straits, AC/DC und Jethro Tull.

    Die größten Erfolge hat die Band in den frühen Achtzigern mit ihren Alben Ready An' Willing (1980), Come An' Get It (1981) und Saints And Sinners (1982). Einige Songs wie Fool For Loving You, Here I Go Again und Crying In The Rain schaffen es in viele Charts, es wird munter getourt. Der weltweite Durchbruch der Truppe, es hat unzählige Umbesetzungen im Line-Up gegeben, wird die Scheibe mit dem einfachen Titel 1987, die besonders in Amerika den grossen Wurf bringt.
    1989 erscheint als zunächst letztes Album die Slip Of The Tongue, nach deren Tour Coverdale das Bandprojekt auf Eis legt, um sich einigen Soloprojekten zu widmen.

    Ein ganze Weile erscheinen Best-Of-Alben und immer wieder gibt es hybride Scheiben, die mal Coverdale & Whitesnake-Platten (Restless Heart anno 1997, die zunächst als Soloplatte herausgegeben werden sollte, auf Druck des Labels und aufgrund umstrittener Fragen des Urheberrechts als "Coverdale und Whitesnake" veröffentlicht wird) oder Soloalben des Sängers Into The Light (2000) sind. Im Jahr 2006 erscheint die erste DVD der Band unter dem Namen Live - In The Still Of The Night.
    Im Frühjahr 2008 kehrt man endlich zu den Wurzeln zurück, es erscheint das komplett neue Studioalbum Good To Be Bad unter dem alten Namen Whitesnake. Das Line-Up besteht zu dieser Zeit neben David Coverdale, der trotz seines fortgeschrittenen Alters noch immer einen hervorragenden Job am Mikrofon macht, aus den Gitarristen Reb Beach und Doug Aldrich, dem Bassisten Uriah Duffy, Timothy Drury (Keyboards) und dem Drummer Chris Frazier.
  

Whitesnake : Die Musik

    Die Band wird unter Hardrock gelistet, ist teilweise auch unter Heavy Metal zu finden. Nun ja. Ich persönlich lasse den Hardrock durchgehen, vielleicht haben sie auch einen Weg in den Heavy Metal-Sektor geebnet. Was auf jeden Fall im Zusammenhang mit dieser Band genannt werden muß, ist der Blues!
    Sollte ich diese Band in eine knapp betitelte Schublade stecken müssen, ich würde das Fach Epic-Melodic-Blues-Hardrock wählen *grins*.
    Es geht stets melodisch rockig zu, vielfach mit schwerem Akzent auf tragisch-romantischem Blues. Gelegentlich gibt es in den Texten kleine Anzüglichkeiten - nun, ist Rock in den Achtzigern anders denkbar? Aber eigentlich geht es immer um Schmerz, Liebe, Einsamkeit, Hoffnung und nette kleine Anekdoten. Alle Songs haben ein überdeutliches Eigenleben, sind in der Regel kurz und abwechslungsreich, eine Musik, die ohne Aufdringlichkeit unterhält und sicher bei so mancher Achtziger-Party als Umklammerungs-Tanz-Inspiration hergehalten hat.

    Zwischen den melodischen Rock-Riffings, tragischen Bluesthemen und gelegentlich dichten Keyboard-Epiken bindet all dies die Stimme von David Coverdale. Eine angenehme, nie gekünstelt wirkende, Stimme, die sich hervorragend in die Musik einpasst -- oder ist es nicht viemehl anders herum?
    Schon in den Achtzigern hat es einhergehend mit der stetigen Umbesetzung innerhalb der Band und dem wandelnden Musikgeschmack leichte Veränderungen gegeben. Ich hoffe, Interessierten mit den Alben-Rezensionen ein wenig helfen und eine grobe Orientierung schaffen zu können... Aber wie so oft: lesen ist gut, hören ist besser!

    Großartiger Blues-Hardrock, der schon über Jahrzehnte schöne musikalische Unterhaltung bietet!