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Nashira

    NASHIRA ist ein Stern im Sternbild Steinbock (lat. Capricornus). Den Steinbock findet man am südlichen Sternenhimmel. Er ist das zehnte und kleinste Sternbild des Tierkreises, umschlossen von Adler (Aquila), Schütze (Sagittarius), Mikroskop (Microscopium), Südlicher Fisch (Piscis Austrinus) und Wassermann (Aquarius).
Da die Sonne im Dezember zur Zeit des Steinbocks bei der (südlichen) Sonnenwende am Breitengrad 23,5° im Zenit steht, bevor sie wieder in Richtung Äquator wandert, nennt man den Grad auch Wendekreis des Steinbocks. Der äquatorial gespiegelte Grad 23,5° nördlicher Breite heißt Wendekreis des Krebses.

    Die vollständige astronomische Zuordnung des Sterns lautet: 40 γ CAP - Nashira. Er ist ein weißer Stern von 3,7m, der in einer Entfernung von 39,877pc (=130 LJ oder =8204390 AE) sein astrophysisches Dasein fristet. Um es mit irdischeren Maßeinheiten zu sagen: das entspricht ungefähr 1.229.800.000.000.000 km. Das bedeutet gleichermaßen, daß das ausgesandte Licht von Nashira erst nach 130 Jahren zur Erde gelangt.
Mit dem Fahrrad bräuchte man bei 20 km/h 7,02 Milliarden Jahre bis zur Ankunft - vorausgesetzt, man macht keine Pause und hat zwischendurch keinen Platten wegen holpriger Milchstraßen. Mit dem Auto ist man bei spritsparenden 130km/h allerdings schon nach 1,08 Milliarden Jahren da.

Der Name NASHIRA lautet (aus dem Arabischen) übersetzt GLÜCKSSTERN.
Weitere stellare Objekte im Steinbock

Sternname - ( Helligkeit | Entfernung )

5 α1 CAP - Algedi (oder Giedi) =Ziege: optischer Mehrfachstern aus gelbem 5 α1 CAP (4,3m|700 LJ) und
orangenem 6 α2 CAP (3,6m|108 LJ)
9 β CAP - Dabih: goldgelber Stern (3,1m|320 LJ) mit blauem Begleiter (6,1m). Die Übersetzung des arabischen Namens
Al Sa'd al Dhabih lautet Glücksgestirn des Schlachtenden
49 δ CAP - Deneb Algiedi: Bedeckungsveränderlicher (2,8m bis 3,1m|38,5 LJ). Der arabische Name bedeutet
Schwanz der Ziege
12 ο CAP: Doppelstern (5.9m+6,7m|220 LJ)
10 π CAP: blau-weißer Stern (5,3m|470 LJ) mit engem Begleiter (8,3m)
11 ρ CAP: optischer Doppelstern (4,8m|98 LJ) (6,6m|800 LJ)

DEEP SKY
M 30 (NGC 7099): Kugelhaufen (7,5m|25.000 LJ)

Astronomische Legende

Astronomische Entfernungsmaße
KürzelBezeichnungGrösse
AEAstronomische Einheitmittlere Entfernung Erde-Sonne
1 AE = 149,9 Millionen km
(ca. 8,3 Lichtminuten)

LJLichtjahrStrecke, die das Licht in
einem Jahr (im All) zurücklegt
1 LJ = 9,46 Billionen Kilometer

pcParsec1 pc = 3,26 Lichtjahre
Strahlungs-Emission von Sternen
WellenlängeStrahlungsart
< 0,01 nmγ-Wellen
0,01 - 10 nmRöntgenstrahlung
0,10 - 400 nmUltraviolett
400 - 700 nmsichtbares Licht
700 - 1 mmInfrarot
1 mm - 0,3 mMikrowellen
> 0,3 mRadiostrahlung
Stern-Helligkeit
WertHelligkeit
M• OBJEKTIVE HELLIGKEIT
• M leitet sich vom lateinischen "magnitudino" (=Grösse) ab
• die objektive Skala nimmt an, daß alle Sterne in 10 Parsec Entfernung zur Erde stehen
• Eichmaß ist der Polarstern mit 2,12M (leicht alterierend)

1.0Mhellste Sternenklasse
2.0Mzweithellste Sternenklasse
[...]
6.0Mdunkelste Sternenklasse
WertHelligkeit
m• SUBJEKTIVE HELLIGKEIT
• die subjektive Skala wertet die Helligkeit eines Sterns für einen
auf der Erde stehenden Beobachter

1.0m - 6.0m(siehe oben)

Begriffe

Bedeckungsveränderliche: B. sind physische Doppelsternsysteme, die wegen ihrer kleinen Distanz zueinander oder der großen Entfernung zur Erde für den Betrachter selbst bei starker optischer Vergrößerung nicht voneinander trennbar sind. Die Spanne reicht von nah beinander liegenden Doppelsternen, die sich binnen weniger Tage um ihre Rotationsachse drehen, bis hin zu B., die für eine Umrundung Jahre brauchen. Die Rotation ist abhängig von Größe (=Gravitation) und Distanz der zwei Sterne. Sie bestimmt das optische Veränderungspotential des B. für den irdischen Beobachter

CAP: Weil die Objekte des Steinbock im Quadranten des Steinbock (lat. capricornus) stehen, werden sie mit CAP zugeordnet

Capricornus: siehe "Steinbock"

Galaxie: Galaxien sind Ansammlungen unzähliger Sternsysteme. Wie ein Sternsystem selbst, unterliegen auch sie einer konstanten Rotationsgesetzmäßigkeit. Das typische Erscheinungsbild einer Galaxie: in der Mitte befindet sich ein eng gepackter Sternhaufen mit relativ hoher Dichte. Davon ab gegen zwei halbmondähnliche Arme, die eine geringere Dichte besitzen. Je weiter man sich vom Zentrum der G. entfernt, desto langsamer rotieren die Sterne um das G.-Zentrum.

Deep Sky: unter diesem Begriff faßt man alle Objekte, die sich jenseits unserer Milchstraße befinden: Sternsysteme, Sternhaufen, Galaxien und Nebel

Doppelstern (optisch): dies sind zwei Sterne, die viele Lichtjahre auseinander liegen können. Sie beeinflussen einander nicht gegenseitig. Für den Erdbeobachter liegen sie jedoch auf einer Achse, so daß sie mit bloßem Auge wie ein Stern erscheinen

Doppelstern (physisch): dies sind zwei Sterne, die wegen ihrer Nähe zueinander um eine gemeinsame Rotationsachse kreisen. Sind sie weit von der Erde entfernt, erscheinen sie dem Beobachter als ein Stern, der je nach Rotationsstadium in unterschiedlichem Erscheinungsbild (Helligkeit und Farbe) auftreten kann. In wenigen Fällen können sogar physische Mehrfachsterne aus mehr als zwei Sternen existieren.

Doppelsternsystem: Hat einer oder beide Sterne eines Doppelsterns Planeten (wie unsere Sonne), bilden sie ein Doppelsternsystem.

Kugel(stern)haufen: K. sind die ältesten Sternverbünde im All. Zwar ist ihre Dichte im Zentrum oft wesentlich geringer als zum Beispiel in unserem Sonnensystem und unserer Galaxie, doch wegen ihrer großen Entfernung gelingt es nicht, in ihr Inneres zu blicken. K. bilden in sich geschlossene Gravitotionsysteme. Ihr Weg im All kann daher linear in einer Ebene verlaufen, solange keine größeren Einflüsse auf die K. einwirken.

Messier (M): Charles Messier (1730 - 1817) war französischer Astronom, der in den Jahren 1758 bis 1782 einen Katalog von Himmelsobjekten erstellte. Dieser stellte für die Astronomie einen unbeschreiblichen Meilenstein dar. Noch heute verwendet man die Zuordnung von Deepsky Objekten nach seinem Katalog (Beispiel: M30, Kugelhaufen im Steinbock).

NGC: Alternativ zur Messierzuordnung hat man den New General Catalog (NGC) geschaffen. Dieser ist aufgrund der neuen, präziseren Möglichkeiten der Himmelsbeobachtung genauer. Er umfaßt Deepsky Objekte bis zur Helligkeitsstufe 12, die mit bloßem Auge längst nicht mehr am Himmel auszumachen sind. (Beispiel: der Kugelhaufen im Steinbock [M30] ist als NGC 7099 bekannt)

Planet: als P. bezeichnet man Himmelskörper, die einen Stern umkreisen. Sie strahlen kein optisches Licht ab.

Sommersonnenwende: es gibt zwei Sommersonnenwenden. Die für die südliche Halbkugel findet am 23.Dezember statt. Die Sonnne steht bei 23,5° S B im Zenit und "wandert" aufgrund der Achsverschiebung der Erde zur Sonne wieder in Richtung Äquator. Dasselbe geschieht am 23.06. im Nordsommer bei 23,5° N B. Wegen der zeitgleichen Sternzeichen spricht man auch von "Wendekreis des Krebses" (N) und "Wendekreis des Steinbocks" (S).

Steinbock: Er ist eins von zwölf Sternzeichen. Darunter gibt es zehn Tierkreiszeichen. Von diesen ist der Steinbock das dunkelste und unscheinbarste. Er ist am südlichen Sternenhimmel zu sehen. Seine astrologische Bedeutung erreicht vom 22.12 bis zum 20.01 jedes Jahr ihr Maximum.
Die bekannte Mythologie des Steinbock:
• seine Darstellung in der assyrisch-babylonischen Kultur ist auf Oannes (Gott der Weisheit), der halb Mensch und halb Fisch war, zurückzuführen.
im Römischen Reich kannte man ihn als Neptuni Proles (Nachkomme des Neptun), also als Nachfahr des Meeresgottes Neptun.
im Indischen wird der Steinbock als Krokodil oder Flußpferd mit Ziegenkopf dargestellt.
im Griechischen schreibt man seinen Ursprung dem Waldgott Pan zu. Pan soll den Göttern im Kampf gegen die Titangöttin Rhea und das Meeresungeheuer Typhon zur Seite gestanden haben. Da Typhon nicht besiegt wurde, wollte sich Pan als Fisch verwandeln und in einem Fluß verstecken. Die Verwandlung mißlang, er mußte zurück an Land. Dort verwandelte sich der Waldgott in einen Steinbock, um sich vor Typhon zu verstecken. Als Typhon Pan nicht finden konnte, nahm das Ungeheuer Rache an Zeus und zerstückelte ihn. Dank der Hilfe Pans konnte der Götterbote Hermes die Einzelteile von Zeus wiederfinden und zusammensetzen. Aus Dank stellte anschließend Zeus Pan mit dem Unterleib eines Fisches ans Firmament.

Stern: Sterne sind Himmelskörper, die "aus eigener Kraft" heraus leuchten (im Gegensatz zu Planeten, die lediglich von ihrem Mutterstern angeleuchtet werden)

Sternbild: es gibt unzählige Sternbilder. Ein Sternbild ist ein -meist mythenbehaftetes- von Menschen erfundenes Bild, welches durch die Sterne "gezeichnet" wird. Dazu verband der Mensch seit jeher die einzelnen Sterne mit imaginären Linien, bis eine grobe Figur zu erkennen war. In fast allen Fällen hatten, laut Sagen, die Götter ihre Finger Spiel. Es ging um Liebe, Heldenehrung, Verbannung, Rache und vieles mehr, was die Götter und Halbgötter so beschäftigt haben mag.
Je nach Zeitalter, Kultur, Position auf der Erde und der Veränderung des sichtbaren Sternenhimmels veränderten sich die Stern(bild)deutungen.


Sternzeichen: die Astrologie beschränkt sich bei der Sterndeutung (für Horoskope etc.) zunächst auf die zwölf Sternbilder:
  • Steinbock (22.12 bis 20.01)
  • Wassermann (21.01 bis 19.02)
  • Fische (20.02 bis 20.03)
  • Widder (21.03 bis 20.04)
  • Stier (21.04 bis 20.05)
  • Zwillinge (21.05 bis 21.06)
  • Krebs (22.06 bis 22.07)
  • Löwe (23.07 bis 22.08)
  • Jungfrau (23.08 bis 22.09)
  • Waage (23.09 bis 22.10)
  • Skorpion (23.10 bis 22.11)
  • Schütze (23.11 bis 21.12)
Besonders dem Sternbild unter "dessen Einfluß" man geboren wird (persönliches Sternzeichen) wird besonderer Stellenwert beigemessen.

Wintersonnenwende: dasselbe wie die Sommersonnenwende - nur von Nord- und Südhalbkugel der Erde anders herum gesehen.

Quellen