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Ozzy Osbourne : Biographie




    Die Musiklegende, die später unter dem Namen Ozzy Osbourne über Jahrzehnte für Wirbel in der Musikszene sorgen soll, wird am 3.Dezember 1948 im britischen Aston unter dem bürgerlichen Namen John Michael Osbourne geboren. Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, beide Eltern arbeiten in Fabriken. Mit fünfzehn hängt er seine schulische Laufbahn an den Nagel und schlägt sich zunächst mit kleineren Gelegenheitsjobs durch. Schnell versucht er, mit nicht ganz legalen Nebenaktivitäten sein Einkommen aufzubessern. Wegen einiger Einbruchsdelikte und Diebstahl sitzt er sechs Wochen ein. Während dieser "Ruhepause" tätowiert er sich im Bau die legendären Buchstaben "Ozzy", seinen damaligen Spitznamen, auf die Knöchel seiner linken Hand.

    Nach der Entlassung kauft er sich ein leidliches Gesangsequipment, macht öffentliche Aushänge, um Mitmusiker zu suchen. Darauf melden sich Terry Butler (Bass), Tony Iommi (Gitarre), Bill Ward (Drums) sowie zwei weitere Musiker. In dieser Besetzung arbeitet die Horde 1968 zunächst unter dem Namen Polka Tulk Blues Band. Da die zwei Anhangsmusiker irgendwie nicht zu dem Projekt passen, löst sich die Truppe nach kurzer Zeit auf, um sich unmittelbar danach unter anderem Namen ohne die zwei Störmitglieder wieder zu formieren. Erst nennt man sich Earth, bevor daraus anno 1969 der Name Black Sabbath wird, der es zu weltweiter Bekanntheit bringen soll.
    Zehn Jahre ist nun heile Hardrock-Welt zusammen mit Sänger Ozzy, doch 1979 wird er gegangen, weil immer mehr Alkohol- und Drogenprobleme - besonders vom Frontmann - das Bandleben beeinträchtigen. Seither aggiert Osbourne als Soloartist, wenn es auch immer wieder kurzlebige Revivals der Band für Touren gegeben hat.
    Wenn er mal nicht an musikalischen Dingen tätig ist, verkauft er sich mitsamt seiner Familie heutzutage auch mal gern als aufsehenerregende Reality-Show-Hauptfigur. Auf welche Weise auch immer er es tat, Ozzy Osbourne hat stets als exzentrische und auffallende Persönlichkeit im Fokus der Öffentlichkeit gestanden. Im Gegensatz zu vielen Kollegen, die im schockierenden Rausch des plötzlichen Ruhm komplett zugrundegehen, hat er die Notbremse noch rechtzeitig ziehen können. Neben seiner auffallenden Art und dem (teils bizarren) Unterhaltungsfaktor seiner Persönlichkeit sei nochmals darauf hingewiesen, daß dieser Mann Mitbegründer einer neuen Musikrichtung und über Jahrzehnte Elternschreck und Idol hundertausender Jugendlicher wurde!
  

Ozzy Osbourne : Die Musik

    Seit Jahrzehnten also wandelt der einstige Fürst der Finsternis, der Schrecken unzähliger Elterngenerationen, Idol noch unzähligerer Jugendlicher, nach überwundener Drogensucht auf eigenen musikalischen Pfaden. Seine Band Black Sabbath zählte dereinst zum Wildesten und Verruchtesten, was die Welt je gesehen hatte. Versaute Texte, Huldigungen an den Leibhaftigen, Liveshows, bei denen angeblich lebendigen Tieren (Ratten, Fledermäusen tec.) der Kopf abgebissen und ins Publikum gespuckt wurde. Diese Band zählt als einer der Mitbegründer des Hardrock (beziehungsweise schon Heavy Metal), aus dessen Wurzel sich hunderte der heutigen Musikstile nährten, die auch nur grob unter diesen Sektor fallen.
    Vom verruchten Image will der einstige Frontmann Ozzy Osbourne scheinbar bis ins hohe Alter nicht weichen, aber was steckt nun hinter der Fassade? Eigentlich netter melodiöser Rock (ich wage schon nicht einmal mehr den Begriff Hardrock im Zusammenhang mit diesem Interpreten zu nutzen), der heute keinen mehr schockiert. In die Songs des Solokünstlers Osbourne flossen immer wieder auch selbstkritische Texte mit ein, in denen er ein Stück Vergangenheitsbewältigung betreibt. Ein weiterer Hauch Klischee, gelegentlich schmalzige Rockerromantik und noch einer mit erzieherischer Absicht machen daraus einen angenehmen Mix, der inhaltlich nicht überfordert, aber gut auf die musikalische Linie passt.

    Die Stimme Ozzy ist aus abertausenden unverwechselbar rauszuhören. Ich persönlich halte ihn für keinen technisch besonders guten Sänger, weiß nicht, wieviel Beitrag er zu den jeweiligen Songs (ausser Text und der groben Einordnung) geliefert hat. Aber ob er selbst oder das gut gewählte Management die Verantwortung dafür zu tragen haben; es sind immer versierte Musiker mit an Board, die Songs gut gemacht. Wer also bislang nur die schillernde und oft auch bizarre Person Ozzy Osbourne gesehen und/oder belächelt hat, kann sich ohne Sorgen einmal seiner Musik widmen.
    Vielleicht bieten meine zwei Rezensionen - ich selbst war nie der enthusiastische Fan - einen kleinen Anreiz. Auch über das restliche Internet lassen sich so mancher Song, Video oder Lifemitschnitt zum ersten Eindruck finden.

    Gut produzierter, melodiöser und angenehmer Rock!