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Velvet Revolver : Alben


Libertad
Typ1 CD / Studio
Jahr2007
LabelSony BMG
Songs
  1. Let It Roll
  2. She Mine
  3. Get Out The Door
  4. She Builds Quick Machines
  5. The Last Fight
  6. Pills, Demons & Etc.
  7. American Man
  8. Mary Mary
  9. Just Sixteen
  10. Can't Get It Out Of My Head
  11. For A Brother
  12. Spay
  13. Gravedancer
    Nach dem Erscheinen des Debüts Contraband (s.u.) drei Jahre zuvor gab es immer wieder hartnäckige Gerüchte um die Auflösung der Band, die, wie diese Platte zeigt, unberechtigt waren. Als ich den Albentitel Libertad erstmals las, musste ich schon schmunzeln, denn für mich schwingen da Assoziationen mit, die mich die Band havannarauchend und Arm in Arm mit dem kubanischen Diktator Fidel Castro ihre autonome Rockmusik zelebrierend vorm geistigen Auge sehen lassen.
    Die Zeit der Aufnahme dieses Albums war für die Band alles andere als eine sonnige Strandorgie: innerhalb kurzer Zeit starben unabhängig von einander die Brüder von Sänger Scott Weiland und Basser Duff McKagan an Drogen. Daß derartige Tragödien nicht nur Einfluss auf die betroffenen Musiker selbst, sondern auch auf den Rest des Ensembles und dessen Arbeit haben, kann sich jeder denken. Auch wenn sich Songtitel wie Gravedancer und For A Brother in der Playlist finden, ist das Album alles andere als düster oder schmerzhaft schwerfällig. Aber ein paar Worte zu den einzelnen Titel...

    Der Opener Let It Roll (Track #1) ist nur zweieinhalb Minuten lang, spurtet rockig durch. Nun, der Inhalt hält was der Titel verspricht. Mit einem markanten Bass, schnellen Gitarrenriffs, einem kurzen Solo und jeder Menge Energie heisst das Motto also: in medias res.
    She Mine (Track #2) ist immerhin eine Minute länger und mit seiner klaren Instrumentenlinie aus Licks, Percussions und mehrstimmigen Vocals deutlich moderner. Das Tempo ist nicht viel langsamer, aber insgesamt vermittelt der Song - nicht zuletzt wegen seiner Melodik und einem schönen B-Part - eine etwas unhektischere Atmosphäre.
    Get Out The Door (Track #3) zaubert bei mittlerem Tempo mit vielen Wechseln im Instrumentenschwerpunkt. Streckenweise dominieren Schlagzeug und Gesang, dann drücken sich mal wieder Bass oder Gitarren in den Vordergrund. Dabei hält sich der Song im Grunde an ein durchgehendes Hauptthema, so daß dem Hörer genügend Zeit bleibt, sich an dem Wechselspiel der Lines zu erfreuen.
    She Builds Quick Machines (Track #4) haut in bester Hardrockmanier auf die Ka**e. Zu dem markigen Song um die gefallene Lady gibt es ein Clip (s.u.) auf dem offiziellen YouTube-Channel der Band in bester Texas-Westernmanier. Als erster Song übertrifft er die Vierminutenmarke.     The Last Fight (Track #5) ist nicht wirklich langsam, aber angenehm ruhig. In einer schönen Konstanz zieht der Titel mit Walkingbass, tröpfelnden Gitarrenlicks, mehrstimmigen Vocals und hervorragend arrangierten Füllinstrumenten vor sich hin. Auch das Solo passt sich mit lockeren Läufen und nur milder Verzerrung unaufdringlich in das Finale ein.
Den gibt es ebenfalls bei YouTube:
Velvet Revolver - The Last Fight
    Pills, Demons & etc. (Track #6) befasst sich inhaltlich mit einem Thema, mit dem sich speziel diese Musiker gut auskennen: schleichender Drogenkonsum. Der Song wechselt mehrfach zwischen punkigen Passagen aus Bass, Drums, perkussiv geschräddelter Gitarre und rutschenden Gesangslinien und hardrockigen Parts mit mehrstimmigem Gesang. Vor allem wegen der penetrant wiederholten Gitarrenlicks bekommt der Song einen psychedelischen Touch, der dem Titel gerecht wird. Nach nicht einmal drei Minuten ist der schräge Trip auch schon vorbei.
    Der American Man (Track #7) bekommt ein schönes Intro aus Drums und Bass, täuscht zunächst eine sehr alternative Richtung vor. Wundert man sich schon, als es auf eine tragisch-melodiöse Rockschiene wechselt, ist das Erstaunen bei den Bridges, die an Ska angrenzen, einer stampfenden Bridge aus Drum und Bass und dem fluenden Solo im letzten Songdrittel komplett. Ein wunderbarer Song, der spielerisch zwischen vielen Nuancen wechselt und einen breites Genrespektrum abdeckt. Geile Nummer!
    Mary Mary (Track #8) baut sich über ein bass- und drumdominiertes Intro auf, behält eine sehr einfache, punkige Struktur, die sich nur streckenweise durch volleres Arrangement verwäscht. Der dreckige und oktavierte Gesangsstil erinnert erschreckend genau an Titel wie Coma von den Use Your Illusions aus den frühen Bandtagen. Der Versuch eines Solos zur Songmitte deutet einen Richtungswandel an, bricht aber erstaunlich schnell wieder in sich zusammen. Erst knapp vor Ende gibt es ein merkliches Crescendo, das den Song schwungvoll abschliesst.
    Just Sixteen (Track #9) flitzt jung und dynamisch in bester Rockmanier. In dem Wechsel zwischen dünneren Stophen, vollerem Chorus und spitzen Soli bleiben Tempo und Zugkraft auf hohem Niveau konstant.
    Can't Get It Out Of My Head (Track #10) steigt wuchtig und orchestral ein, doch nach dem kurzen Anfang melden sich Westerngitarren, weich im Hintergrund flötende Gibson-Sounds und runde Melodiebögen. Es gibt mehrere kurze Soloeinlagen, wovon die erste noch einen schönen Tonartsprung macht. Unkompliziertes Easy-Listening für knapp vier Minuten.
    For A Brother (Track #11) stampft mit einem saftigen Gitarrenriff und gradlinigen Drums an, vor allem das penetrante "tock, tock, tock" der Percussions (keine Ahnung, was das für ein Instrument ist) kehren im Songverlauf immer wieder. Aus dem Rahmen fällt besonders die Bridge, die sehr dünn arrangiert und ganz anders als der Rest des Songs ist. Zu ihrem Beginn hören sich Harmonien und Gesang für mich beinahe wie die klassischen The Police aus ihren besten Tagen an.
    Spay (Track #12) ist noch ein letzter flitzender, knapp dreiminütiger Rocktrack. Vor allem wegen der vielen Hintergrundvocals, die sich stets langsam zurechtbiegen, bekommt er eine leicht psychedelische Note. Auf dem Zenit des Songs gibt es ein wuchtiges Crescendo und ein flottes Solo. Ein sehr kraftvoller und kurzweiliger Song.
    Der letzte Gravedancer (Track #3) schlägt nun in mehrfacher Hinsicht komplett aus der Art. Waren alle anderen Songs im bequemen Zeitmaß zwischen zweieinhalb bis vier Minuten lang, stehen hier satte achteinhalb Minuten auf dem Tacho. Aber - einen durchgehenden Achteinhalber gibt es nicht! Der Titel besteht quasi aus zwei Songs. Der erste Teil ist instrumental sehr übersichtlich gehalten, jedes Instrument hat seine eigene Linie. Die Harmonien tröpfeln melodisch und angenehm ruhig vor sich hin. In den Lyrics singt ein Verstorbener verzückt, wie eine schöne Tänzerin auf seinem Grab tanzt. Die leitenden Melodiebögen sind schlichtweg toll, die Atmosphäre des Songs zauberhaft. Ein geiles Gitarrensolo mit vielen Bluesnotes und Wah-Wah Effekt gibt es zum Songende obendrauf.
    Dann ist genau zur "Songmitte" Ende, alles fadet aus, ein paar Sekunden herrscht Ruhe. Dann kommt ein Contrabass, Westerngitarre, Saloonpiano und mit Slideröhre gespielte Leadguitar. Wir bekommen astreine Country-Klänge auf die Ohren. Es warten keine Falltüren mehr in diesem zweiten Teil, also endet die Platte im mehrstimmigen, cowboygerechten Gegröhle.

    In der Vogelperspektive macht diese Scheibe einen etwas ebeneren Eindruck als das Debütalbum, die Sprünge zwischen schnellen Songs und den ruhigeren - von Balladen will nicht da nicht immer unbedingt sprechen - ist geringer. Aber auf dieser Platte macht sich das sehr gut, denn das Songwriting ist wieder toll. Ich wittere hier keinen überproduzierten Kommerz! Gerade mit den unterschiedlichen Facetten, den kurzen Titeln und dieser musikalischen Vielfalt ist es für mich abermals ein grandioses Album, dem ich ebenfalls ohne Bedenken mein Highlight-Prädikat erteilen würde. Leider hat das schon die Contraband (s.u.) bekommen - und bei einem Highlight pro Band möchte ich es belassen.
    Möglichkeiten zum Testhören bietet das Web zur Genüge. Auch wenn diese Platte ein wenig ebener ist als das Debüt, sollte es meiner Meinung nach keinen Fan der ersten Stunde enttäuschen. Besonders nach diesem zweiten Album mit Sänger Scott Weiland finde ich sein Ausscheiden sehr bedauerlich für dieses Projekt. Ich hoffe auf gleichwertigen Ersatz für die Zukunft, um von dieser Truppe noch mehr hören zu können...

    Abermals großartiger Hardrock mit viel Besuch aus der musikalischen Nachbarschaft!

Contraband
Typ1 CD / Studio
Jahr2004
LabelSony BMG
Songs
  1. Sucker Train Blues
  2. Do It For The Kids
  3. Big Machine
  4. Illegal I Song
  5. Spectacle
  6. Fall To Pieces
  7. Headspace
  8. Superhuman
  9. Set Me Free
  10. You Got No Right
  11. Slither
  12. Dirty Little Thing
  13. Loving The Alien
  14. Surrender [Bonus Track]
  15. No More, No More [Bonus Track]
  16. Fall To Pieces (Acoustic) [Bonus Track]
    Die Aufstellung aus drei Guns N'Roses -Musikern, die bekennend dem straighten Hardrock anhängen, und dem eher in Grunge und Alternative beheimateten Sänger Scott Weiland rief im Vorfeld dieser Platte viele Zweifel und Bedenken bei Fans beider Richtungen hervor, obwohl es ja nun nicht so ist, daß zwischen diesen Genres musikalische Welten liegen.
    Was immer die Band sich bei der Namensgebung für das Debüt Contraband gedacht haben mag, lasse ich hier offen stehen -- Interessierte können sowohl auf dieser Homepage als auch anderswo im Web unzählige Geschichten und Kommentare zu dieser Band und den damit verbundenen Vorprojekten studieren. Nun, zu den Songs des Debütalbums...

    Sucker Train Blues (Track #1) eröffnet mit deutlichem, saftigem Bass und einigen anzählenden Percussivschlägen der Gitarre, bevor er losflitzt. Das Klangbild ist voll und wuchtig, aber sehr übersichtlich strukturiert, ein Vermatschen der Klänge gibt es nicht. Mit einem knappen Solo und einem sauber auf den Punkt gebrachten Schluß stimmt der Song gut auf die Platte ein.
    Do It For The Kids (Track #2) ist ebenfalls flott, hat aber eine sehr gradlinige Struktur. Es gibt einen ohrgängigen Chorus, schön plazierte Bridges und wieder ein kurzes Slash-Solo. Am Ende bauscht sich alles leicht auf, bevor der Song auf einem flitzenden Lick und Schlußakkord ausklingt.
    Big Machine (Track #3) klingt ein wenig uriger, wird zwischen dem dominanten Bass und den bratenden Gitarren immer wieder von Licks und feinen Leadguitareinwürfen aufgelockert.
    Illegal I Song (Track #4) bringt einen merklichen Hauch Alternative mit sich. Mit einem rasanten Wirbel auf der Snaredrum steigt der Titel ein, die Gitarren sind schmierig verwaschen und schräpelig. Der Song ist durchweg rhythmusbetont, Sänger Scott Weiland gönnt sich ein paar schräge Bendings in der Gesangslinie. Auch die kleinen Einwürfe der Leadgitarre vermitteln den Eindruck, als seien sie in ihrem rotzigen Klang planlos eingedroschen. Bis zum Ende gibt es ein konstantes Crescendo, im Hintergrund schreit letztlich der Frontmann nur noch wüst. Trotz der Ausgefeiltheit und sauberen Spielweise des Songs eine schöne Charaktererweiterung für das Album.
    Auch der folgende Spectacle (Track #5) hat einen punkigen Zug. Die Gitarrenlines verwaschen leicht, die Rhythmussektion aus Drums und Bass steht leicht im Vordergrund. Im Gegensatz zum Vorsong klingt dieser Titel eher nach dem klassischen Punk, hat wenig "modern" klingende Elemente. Hier gibt es mal wieder ein knappes Slash-Solo. Mit drei Minuten vierzig kürzester Song der Platte.
    Fall To Pieces (Track #6) ist die erste Ballade der Scheibe, diese Single wurde sehr erfolgreich ausgekoppelt. Das Intro klingt nach den klassischen G N'R, erinnert mich an Titel wie Patience und mit dem sehr ohrgängigen Lick, das immer wiederkommt, an den großartigen Klassiker Sweet Child O'Mine. Der Song ist fein melodiös, vom Tempo eher langsam - jedoch nicht träge - hat schöne Hooklines, Abwechslung bringende B-Parts und ein wunderbar eingepasstes schwermütiges, tragisch-romantisches Solo. Einfach ein geiler Song, der ohne unnötigen Schmalz auskommt!
Gleich reinhören und -sehen?
Velvet Revolver - Fall To Pieces
    Der Anfang von Headspace (Track #7) klingt zunächst sehr rotzig, doch mit vollen Gitarrensounds und schönen Staccato- und Percussivriffs schiesst sich der Song schnell auf eine klare, hardrockige Schiene ein. Der Chorus und einige Bridgeteile fahren in Schwung und Druck ein wenig runter, wechseln auf eine runde Melodiespur, im Gros ist der Titel sehr dynamisch, flott und energiegeladen.
    Superhuman (Track #8) springt schön zwischen einer bassbetonten Strophe, mehrstimmigen Brückenparts und einem melodischen Chorus. Der ganze Song hat eine sehr durchgängige Thematik und eine angenehme Zugkraft.
    Set Me Free (Track #9) startet mit einem kurzen Percussiv-Schräddeln der Leadgitarre, das stark an Mr.Brownstone erinnert. Auch die dünnen Strophen mit der effektentfremdeten Stimme erinnern an alte G N'R-Songs aus Zeiten der Use Your Illusions. Das Hauptthema des Songs bleibt in sturer Beharrlichkeit von Anfang bis Ende dasselbe, Abwechslung bringen längere Instrumentalparts und rhythmusbetonte Passagen.
    You Got No Right (Track #10) ist mal wieder ein ruhiger Song. Klare Akustikgitarren und clean gespielte E-Gitarre plätschern in ruhigen Argpeggios in einander. Nach und nach baut der Song zum Chorus an Fahrt auf, wechselt mehrfach das Leitthema, bleibt vom Tempo aber angenehm getragen. Schön ist das hier mal wieder etwas längere, mittig plazierte Solo, das in einer bass- und stimmbetonten Bridge ausklingt.
    Slither (Track #11) ist mal wieder einer der sehr erfolgreich als Single ausgekoppelten Songs der Platte. In seinem straight hardrockigen Stil, mit den saftigen Gitarrenriffs- und Licks hätte er sich auch ohne negativ aufzufallen auf dem G N'R-Debüt Appetite For Destruction so hören lassen können. Höhepunkt des wunderbar schmierigen und druckvollen Songs ist ein "klassisches" Slash-Solo. Für mich das schönste und am besten eingebundenste der ganzen Scheibe. Geiler Song.
Auch diesen Song gibts auf dem offiziellen YouTube-Channel:
Velvet Revolver - Slither
    Dirty Little Thing (Track #12) flitzt nochmal zügig. Zwischen den manischen, leicht punkigen Gesangslinien, den akzentuierten Walkingbassläufen und den energischen Gitarrenlines gibt es so gut wie keine Verschnaufpause. Als Krönung gibt es obendrauf noch ein sehr schnelles und treibendes Solo, das ohne die üblichen Bluesnoten gnadenlos durchbolzt.
    Zum (regulären) Albenschluß Loving The Alien (Track #13) noch eine nette Ballade, die mit knapp fünf Minuten fünfzig auch längster Titel der Platte ist. Das Tempo ist abermals angenehm gemächlich, Westerngitarren und eine leicht angezerrte Leadgitarre fiedeln harmonisch nebeneinander, es gibt sphärisch klingende B-Parts, ein melodisches, bluesiges Solo. Ungewöhnlich deutlich im Vordergrund steht jedoch der Gesang. Zum langsamen Ausklang wiederholt sich ein flötendes Lick, neben dem sich Schlagzeug, Bass, Gesang und die restlichen Gitarren nach und nach verabschieden.

    Das reguläre Album ist hier zuende. Auf der letzten Albenversion mit einer CD gibt es die drei angegebenen Bonustracks. Surrender (Track #14) ist noch ein dreckiger Punksong, No More, No More (Track #15) ein ziemlich gradliniger Rocker, auch die "Akustikversion" von Fall To Pieces (Track #16) - wirklich akustisch ist die Fassung nicht, es kommen Hammondorgel und Keyboards als Füller zum Einsatz - macht sich als Alternative zur regulären Songversion nett.
    Diese Platte wurde mehrfach re-released. Es gibt bereits Doppel-CD-Fassungen auf dem Markt. Ich denke, bei Scheibe Nummer zwei handelt es sich um eine Enhanced mit einigen Videoclips und diversem Bonusmaterial. Mir reicht die vorliegende Fassung durchaus - bei Kaufinteresse am besten drauf achten...

    Entgegen aller Bedenken und Unkereien, die es im Vorfeld dieses Albums gab, meine persönlichen Zweifel mit eingeschlossen (!) muß ich sagen: dieses Album ist schlichtweg ein dicker Knüller. Ich persönlich habe den Eindruck, daß es nicht trotz des viel umstrittenen Sängers Scott Weiland eine brillante Scheibe geworden ist, sondern gerade wegen seinem musikalischen Einfluss.
    Auch wenn das musikalische Zusammenspiel von Leadgitarrist Slash und seinem langjährigen Bass-Kumpanen Duff McKagan, der sich - nebenbei bemerkt - auch im Hintergrundgesang immer wieder toll macht, unüberhörbar so gut wie in den Anfangszeiten funktioniert, handelt es sich bei diesem Debüt keinesfalls um einen Versuch, die alten Erfolge aus Guns N'Roses-Zeiten zwanghaft und womöglich mit schlechten Kopien mit einem neuen Sänger fortzusetzen.
    Diese Band hat ihren eigenen Stil gefunden, klingt dank derselben Musiker gelegentlich eben sehr ähnlich, aber das war zumindest für mich einer der Beweggründe, mich mit diesem Bandprojekt zu befassen, nachdem ich die letzten "gemeinsamen" Projekte unter dem Namen Guns N'Roses nur noch als seelenlose Geldmacherei eingestuft hatte. Hier gibt es lebendige, authentische Songs mit einem neuen Charakter. Schade, schade, daß der Frontmann nach dem zweiten Album Libertad (s.o.) aus 2007 das Handtuch geschmissen hat. Ich jedenfalls bin gespannt, was in Zukunft noch von Velvet Revolver kommen wird.

    Etablierte Hardrocker mit neuen Stilelementen. Eine rundum tolle Platte!