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Jeff Beck : Alben

Die hier aufgeführten Werke sind lediglich ein kleiner Ausschnitt von Jeff Becks Kreativarbeit!
Weitere Platten (wie Best-Of und Live-CDs) sind über die offiziellen Links schnell zu finden.

Truth & Beck-Ola (Remastered)
Typ1 CD / Studio
Jahr2005
LabelEMI
Songs
  1. Shapes Of Things
  2. Let Me Love You
  3. Morning Dew
  4. You Shook Me
  5. Ol' Man River
  6. Greensleeves
  7. Rock My Plimsoul
  8. Beck's Bolero
  9. Blues Deluxe
  10. I Ain't Superstitious
  11. All Shook Up
  12. Spanish Boots
  13. Girl From Mill Valley
  14. Jailhouse Rock
  15. Plynth
  16. The Hangman's Knee
  17. Rice Pudding
    Ein Memake einer uralten Scheibe. Alle Songs wurden überarbeitet und remastered neu aufgelegt. Ideal für Leute, die in die frühe Schaffensphase Becks lauschen und dabei nicht auf gute Klangqualität verzichten wollen.
    Achtung! Diese Scheibe beruht auf dem alten Recording von Truth und ist in unterschiedlichen Varianten im Handel erhältlich. Außer im Preis unterscheiden sich die Versionen auch in der Trackliste. Bei einigen Versionen entfallen ein paar Songs, wobei dafür andere als Bonus Tracks hinzukommen. Der geneigte Käufer sollte hier lieber zweimal hinsehen!

    Wie gesagt: es handelt sich um alte Werke von Beck. Von modernen Synthesizerklängen und Rhythmen wie bei den späteren Alben (s.u.) ist hier nicht zu finden. Der Klang (auch der Gitarre), die Instrumentalisierung (Piano und Bläser statt Synthi) und das Songwriting beruhen auf rustikaler Basis des Blues und Bluesrock. Auch die traditionellen Vocals sind hier noch mit dabei, während Beck sich später eher auf die Instrumentallinie verlegt hat.

    Neben adaptierten Klassikern wie Jailhouse Rock (Track #14), den wir wohl am ehesten von dem King Elvis kennen, sind auch Bluesklassiker dabei, die dankbar von späteren Musikergenerationen aufgenommen und verändert wurden;
    aus Blues Deluxe (Track #9) machte beispielsweise Joe Bonamassa ein paar Jahrzenhnte später nicht nur eine aufgepeppte Coversion, sondern benannte gleich ein ganzes Album danach.
    Es werden Klassiker in den Bluesrock übertragen, die sich dann Beck's Bolero (Track #8) nennen, oder Evergreens wie Greensleeves (Track #6), welcher sich auf einer einzelnen Akustikgitarre wunderbar macht!

    Ein schöner Baustein der interaktiven Bluesrock-Geschichte.

Jeff
Typ1 CD / Studio
Jahr2003
LabelEpic
Songs
  1. So What
  2. Plan B
  3. Pork-U-Pine
  4. Seasons
  5. Trouble Man
  6. Grease Monkey
  7. Hot Rod Honeymoon
  8. Line Dancing With Monkeys
  9. JB's Blues
  10. Pay Me No Mind
  11. My Thing
  12. Bulgaria
  13. Why Lord Oh Why?
    Dieses Album knüpft inhaltlich an den Vorgänger (s.u.) an; sehr moderne Klänge, die ihre Urspünge in Industrial und Techno haben könnten, mischen sich mit der innovativ gespielten Gitarre von Beck. Schon die drei Opener zeigen, daß die Songs mehr Entfaltungsraum bekommen: alle sind mehr als vier Minuten lang.
    Nach dem zunächst urig nach Bluesrock kingenden Opener So What (Track #1) folgt mit dem Plan B (Track #2) ein charismatisch ruhiger Song. Bei Pork-U-Pine (Track #3) geht es düsterer und geschleppter zu. Witzig ist vor allem der Titel; ist das normalsterbliche "porcupine" doch das Stachelschwein, wird es durch diese Slang-Verballhornung zu einem Mischmasch aus Schwein (pork), der persönlichen Anrede (u = you) und -- pine, äh, Ananas (umgangssprachlich) oder Kiefer?! Wie auch immer, belassen wirs bei der künstlerischen Freiheit!
    Die Seasons (Track #4) unterbieten nun erstmals die Vierminutengrenze mit einem markigen Anfang, einem flächigen Mittelteil und wiederkehrender Fahrt gen Ende.
    Der Trouble Man (Track #5) knüppelt mit martialischem Schlagzeug und abstrusen Gitarrenklängen los.
    Auch der (wörtlich übersetzte) "schmierige Affe" danach, Grease Monkey (Track #6), ist knüppelhart und gewollt schräg. Der Ausdruck bezeichnet im amerikanischen Slang einen "Mechaniker" oder "Techniker". Wenn dort eine Frauenstimme im Hintergrund immer wieder auffordert "Grease monkey, show me what you've got!" ist das zum einen sicher eine versaute Anspielung, die im Hinblick auf einen technisch versierten Gitarristen wie Beck gleich in mehrfacher Hinsicht doppeldeutig auslegbar ist.
    Beim Hot Rod Honeymoon (Track #7) gibt es wieder Drive, wobei sich dieser Song von der Gitarre und den Vocal-Einspielungen im Hintergrund wieder bluesiger gibt. Mit diesen dreieinhalbminütigen Intermezzi gibt es zum Mittelteil der Scheibe eine abwechslungsreiche, schwungvolle und schnell erfaßbare Phase.

    In den zweiten Albenteil steigen wir mit Line Dancing With Monkeys (Track #8) ein, der wieder die Fünfminutenmarke überschreitet. Das Arrangement ist hier sehr dünn und detailreich; eine schnelle Drumline mit Breakbeat-Charakter mischt sich mit gebundenen Slide- und Flageolettklängen, nur zu Beginn des letzten Songdrittels ziehen Tempo und Instrumentaldichte kurz an.
    Bei JB's Blues (Track #9) wird es charismatisch ruhig, es werden ein paar schöne Bluesskalen (wer hätte es bei dem Songtitel gedacht?!) präsentiert, die in kurzen Tapping- und Sweepingpassagen flott werden, insgesamt trottet der Song aber angenehm bluesig-gemächlich dahin.
    Ein weiterer Dreiminüter kommt: Pay Me No Mind (Track #10) shuffelt sich mit dreckigen Beats, einer pointieren Gitarre und rhythmusfolgenden Vocals durch sein bluesy-funkiges Dasein.
    Dann wird es nochmals flott und ruppig mit My Thing (Track #11). Der Song scheint eine einzige vertonte Pöbelei: schließlich krakehlt eine wütende weibliche Stimme im Hintergrund den gesamten Titel hindurch nur: "my thing!!!", gelegentlich reicht es noch zu einem fragenden "what you looking at?!".

    Der Abgang des Albums gestaltet sich besinnlich. Bulgaria (Track #12) fadet mit einer ruhigen, gebundenen Gitarre den Song ein, bevor getragene Streichersätze dazukommen. Der mit genau zwei Minuten kürzeste Track bleibt romantisch ruhig, seine spektakulärsten Passagen nimmt er aus klitzkleinen Feinheiten der Gitarre - wie wundervollen Vibratos in der Gitarren-Melodielinie.
    Diese Streicherstimmung übernimmt Why Lord Oh Why (Track #13) nahtlos, der ebenfalls sehr ruhig verläuft. Er hingegen spielt nicht mit musikalischem Pathos, sondern wird zu einem sphärischen Ausklang - auch wenn es zur Mitte noch einmal kurz eine verzerrte Gitarre gibt -, der den Hörer nach vier Minuten und vierzig Sekunden in die Stille entläßt.

    Wieder ein glanzvolles Rendezvous von Bluesrockgitarre und modernen Klängen.

You Had It Coming
Typ1 CD / Studio
Jahr2001
LabelEpic
Songs
  1. Earthquake
  2. Roy's Toy
  3. Dirty Mind
  4. Rollin' And Tumblin'
  5. Nadia
  6. Loose Cannon
  7. Rosebud
  8. Left Hook
  9. Blackbird
  10. Suspension
    Mein Anfixer in die "Beck-O-Manie", der gleich mit einem Erdbeben loslegt; Earthquake (Track #1) schüttelt den Hörer drei Minuten auf den Trip durch Blues, Bluesrock und Gitarrenzauberei jenseits aller Genres ein. Der Titel ist gut gewählt, die absichtlich hackende Rhythmik unterstreicht die kraftvolle bluesrockige Gitarre, die zwischen Riffings und Soloparts pendelt. Im Hintergrund sind unübliche Synthesizer-Klänge zu erhaschen, die die Atmosphäre verdichten. Eine schöne Eröffnung.
    Bei Roy's Toy (Track #2) wird es schmieriger. Das Gitarrenriff mischt sich mit fast nach Industrial klingenden Beats, zwischendurch ist immer wieder der aufjaulende Motor eines Motorrades zu hören. Die Solostellen haben teilweise Gitarrensounds, die sich eher nach einer Techno-Orgie anhören. Den ganzen Song hindurch sorgt das durchgehende Riff für Konstanz und Bindung zwischen den Parts.
    Dirty Mind (Track #3) besticht durch aufreizendes Gestöhne einer Damenstimme - ein Schelm, wer hier an Schweinskram denkt! Um besagtes Stöhnen schlängelt sich die versaut-verzerrte Gitarre. Der Song lebt vor allem von außergewöhnlichen Rhythmusbreaks und dem Auf und Ab der unterschiedlichen Dynamiken.
    Der Folgesong Rollin' And Tumblin' (Track #4) ist vom Arrangement wesentlich dünner. Die hämmernden Trommeln erinnern beinahe an eine Voodoo-Zeremonie, die Staccatogitarre knüppelt zielgenau darauf. Die Lyrics beschreiben einen Alkoholexzess höchsten Ausmaßes: "if the river was a whiskey, i was a diving duck". Es handelt sich um die Adaption eines weit verbeiteten Bluesklassikers; unter anderem auch von Eric Calpton übernommen (z.B. auf der "Unplugged" von 1992 zu hören), der erstmals recorded in den 1920er Jahren bei einem gewissen Hambone Willie Newbern auftaucht.
    Nach diesem Trip geht es ein wenig ruhiger zu: Nadia (Track #5) beginnt mit einer sehr gebundenen Slidegitarre, die, nach einigen Takten von Synthesizersphären unterlegt, die Leitmelodie vorstellt. Nach einer Minuten setzen technolastige Beats ein, zur Hälfte des knappen Vierminüters kühlt die Stimmung ein wenig runter, um fürs kommende Crescendo zu verschnaufen. Beinahe nach Trance klingend geht es so in die Albums-Halbzeitpause. Kurios an diesem Song ist, daß Jeff Beck ihn so gut wie unverändert übernommen hat; das Original klingt fast genauso - mit dem kleinen Unterschied, daß die orientalischen Leitmelodien dort von einer weiblichen Stimme gesungen werden.
Gleich reinhören und sehen? Eine Live-Version gibt es bei YouTube:
Jeff Beck - Nadia (Live)

    Die zweite Halbzeit steigt mit einem rhythmischen Bass ein; Loose Cannon (Track #6), mit seinen fast fünfeinhalb Minuten der längste Song, sorgt mit dreckigen Riffs und Licks für neuen Schwung, durchzogen von einigen ruhigeren Stellen.
    Rosebud (Track #7) klingt zu Beginn wieder traditioneller nach Blues und Bluesrock, doch bereits vor Ablauf der ersten Minute bringen Bass und Drums eine Idee von Breakbeats hinein, bevor eine bluesige Solostrecke loslegt.
    Bei Left Hook (Track #8) klingt die Soundmixtur wieder sehr modern, durch wenige Stellen der Abkühlung schaukelt sich der Song langsam hoch, um an Ende in einem wahren Trommel- und Drecksgitarren-Massaker zu enden.

    Das interessante Ende des Albums leitet Blackbird (Track #9) ein; der Gesang einer Amsel mischt sich mit den Zaubereien des Gitarrenmeisters, der in diesen eineinhalb Minuten ungeahnte Klänge aus seinem Instrument lockt. Mit reiner Spieltechnik -- versteht sich!
    Diese Ruhe übernimmt der letzte Song Suspension (Track #10), zu deutsch so viel wie: Gleichgewicht oder Ausgeglichenheit, nun. Die hall-beladene Cleangitarre bringt, unterlegt von verhaltenen Beats im Hintergrund, das Werk in guten drei Minuten ans besänftigende Ende.

    Bluesrockiger Gitarrenzauber trifft auf moderne Rhythmen - eine sehr gelungene Mischung!

Who Else!
Typ1 CD / Studio
Jahr1999
LabelEpic
Songs
  1. What Mama Said
  2. Psycho Sam
  3. Brush With The Blues
  4. Blast From The East
  5. Space For The Papa
  6. Angel (Footsteps)
  7. Thx138
  8. Hip-Notica
  9. Even Odds
  10. Declan
  11. Another Place

Flash
Typ1 CD / Studio
Jahr1985
LabelColumbia
Songs
  1. Ambitious
  2. Gets Us All In The End
  3. Escape
  4. People Get Ready
  5. Stop, Look And Listen
  6. Get Workin
  7. Ecstasy
  8. Night After Night
  9. You Know, We Know
  10. Nighthawks
  11. Back On The Streets