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Guitarlex: Aufbau - Effekte


Der Ursprung
    Der Ursprung der heutigen Effektflut, die dem Gitarristen die Arbeit erleichtert und die klangliche Vielfalt des Instruments unterstützt, ist der Overdrive. Im Grunde eher ein glücklicher Unfall. Er wird durch ein Überlasten der (vor der Transistor-Verstärker-Zeit) benutzten Röhrenverstärker verursacht. Quasi nur eine Materialüberlastung, die das Verzerren des Gitarrenklangs zur Folge hat. So bleibt nach wie vor das Element der Verzerrung das wichtigste im Effektbereich, wobei neuere Arten wie der Distortion andere Algorithmen und Prinzipien zugrundeliegen. Darüber hinaus gibt es eine Unzahl an Hall-Effekten (Room-, Hall-, Echo-, Reverb-, Plate-Effekte), Flange- und Chorus-Modulationen und nicht zuletzt den guten, alten Wah-Wah. Um sich dem im Detail zu widmen, sollte man den Umfang einer Doktorarbeit in Kauf nehmen. Daher seien diese Effekte nur grundsätzlich mal erwähnt.
Die Effektarten
    Prinzipiel kann man die effektgebenden Geräte in drei verschiedene Klassen unterteilen. Die rudimentärsten sind einfache Boden-Effektpedale, die meist auf einen Effekt beschränkt sind - sogenannte "Tretminen". Abgesehen von einigen Feineinstellungen verfügen sie lediglich über einen einzigen Fußschalter, der einen An/Aus betätigt, indem der Gitarrist ihn während des Spiels tritt. Die Verknüpfung mehrerer dieser Effekte ist allerdings schon eine Wissenschaft für sich: erst Verzerrer, dann Hall und am Ende Flanger? Oder erst flangen, dann verzerren und dann hallen?! Alles eine Frage des Geschmacks, der Erfahrung und der Anzahl und Art der benötigten Effekte.

    Die zweite Klasse sind Boden-Synthesizer, die mehrere Basiseffekte miteinander kombinieren, oft programmierbar sind, so daß der Gitarrero beispielsweise Effektketten in Reihenfolge für einzelne Songs oder ganze Auftritte vorprogrammieren kann. Diese werden dann durch einen einzigen Fußtritt zum rechten Zeitpunkt abgerufen.

    HighEnd der Gitarren-Synthesizer sind eingebaute Rack-Effektbänke, die wahlweise über einen externen Fußschalter, Mischpultanbindung oder Computer bedient werden. Einige bessere Geräte sind sogar in einen Vorverstärker integriert, der neben den digitalen Effekten eine analoge Röhrenverzerrung möglich macht. Über diese Art von Zauberwerk kann man zwei Dinge sicher sagen: sie kosten richtiges Geld - und der Inhaber meint es ernst. Derartige Ausstattung wird bei einem Hobbyklampfer kaum zu finden sein.