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Guitarlex: Kauf - Prüfen (Materialcheck)


Technische Test
    • Bundreinheit: Ist die Gitarre bundrein? Testen kann man dies schnell, indem man über dem zwölften Bund einen Flageolett anspielt und mit dem normalen Ton des zwölften Bundes abgleicht. Die Töne sollten identisch seien. Eine bundunreine Gitarre klingt, auch wenn sie sauber gestimmt ist, mit höheren Lagen zunehmend schief. Mißstände können allerdings auch durch zu alte und verrostete Saiten hervorgerufen werden. Beim Test sollte eine Gitarre stets neue Saiten haben, da sich nur so Bundreinheit und Klang wirklich testen lassen.

    • Mechaniken / Wirbel: Man sollte ausgiebig die Spannmechaniken untersuchen und testen. Eine Schwergängigkeit ist ärgerlich, jedoch nicht besonders tragisch. Wirklich klemmende oder unregelmäßig laufende Wirbel sind allerdings ein Warnzeichen, das auf mögliche Folgereparaturen hindeutet!

    • Tonabnehmer: Bei E-Gitarren empfielt sich immer ein Test der Pickups. Hierfür wählt man am besten die einzelnen Pickups an. Beim leichten Klopfen mit dem Plektrum auf einer Pickupstelle unter jeder Saite sollte ein deutlicher Klackton durch den Amp zu hören sein. Teil- oder komplett defekte Pickups würden das Spiel einschränken oder kostspielig behoben werden müssen

    • Tremolotest: Verfügt die Gitarre über ein Tremolosystem, sollte dies ausgiebig getestet werden. Ein schlechtes oder abgenutzes Tremolosystem ist fatal! Bei einem fitten Aufbau sollte der Ton nach dem Gebrauch sofort wieder zum gestimmten Original zurückkehren. Bei einem ganz verzogenen System kann es sogar vorkommen, daß es nach kurzer Zeit nachgibt und die Gitarre sich selbst ohne den Gebrauch des Hebels verstimmt. Aufmerksame Test sind hier eine sichere Bank.

    • Klang: Vom persönlichen Geschmack abgesehen, sollte eine Gitarre einen sauberen Klang haben, von sich aus keine Nebengeräusche machen. Scheppert die Gitarre in einigen Lagen, kann dies ein Zeichen für eine schlechte Saitenlage oder -führung sein oder auf einen verzogenen Hals hindeuten. Vorsicht bei solchen Instrumenten!

    • Abnutzungen: Bei gebrauchten Gitarren sollte man darauf achten, daß die Abnutzungen an Steg, Sattel und Bundstäben nicht zu arg sind. Anderenfalls können schnell teure Reparaturkosten in der Folge entstehen.

Bespielbarkeit
    Will man lange Freude an einer Gitarre haben, sollte neben der technischen Sauberkeit die Bespielbarkeit dem persönlichen Geschmack entsprechen. Um das zu testen, sollte man sich Zeit nehmen, mal alle Spielarten (Zupfen, Schlagen, Solospiel...) in Ruhe antesten. Sind Halsbreite, Saitenhöhe oder -abstand nicht richtig, sind Bendingverhalten oder Andruckwiderstand nicht wie gewünscht, ist ein weiteres Umsehen nach anderen Instrumenten ratsam. Allerdings ist hier zu beachten, daß auch Saitenstärke und -typ Einfluß auf Klang und Bespielbarkeit einer Gitarre haben. Im Idealfall sollte man eine Testklampfe mit "seinen Saiten" antesten.
Zustand
    Bei gebrauchten Gitarren sollte man ebenfalls auf den Allgemeinzustand achten. Neben dem rein optischen Aspekt läßt dieser Rückschlüsse auf das Alter und den Leidensweg eines Instrumentes zu. Eine stark abgelebte Gitarre sollte besonders gründlich getestet werden. Andersrum darf man sich von einem makellosen Aussehen nie blenden lassen. Mit der Zeit sind leichte Abnutzungen ganz normal. Genaues Hinsehen ist gefragt.
Preis
    Von der Flohmarktgitarre für fünf Euro bis hin zur mehrere tausende kostenden Starsign-Custom-E-Gitarre ist alles zu haben. Man sollte die Kaufentscheidung vom eigenen Können, dem Einsatzgebiet des Instrumentes und seinem privaten Sparschweinchen abhängig machen. Auch das glückliche Schnäppchen für wenig Geld kann der Beginn einer wundervollen Beziehung über Jahre werden!