Musik > Guitarlex

Guitarlex: Aufbau - Teile



- Akustikgitarren
- E-Gitarren
[1]

 
Korpus / Schallkörper / Body
    Der Körper der Gitarre, besonders bei akustischen Gitarren strengen Konstruktionsregeln unterworfen, da der Aufbau großen Einfluß auf den Klang einer Gitarre hat. Bei E-Gitarren wird er eher als Fundament für die Saitenbefestigung und die Elektronik gebraucht, der Form sind hier kaum Grenzen gesetzt. Da bei E-Gitarren der Korpus massiv ist, wiegen diese einiges mehr als ihre akustischen Geschwister.
[2]

Steg
    Die untere Saitenbefestigung. Während bei der Konzertgitarre mit speziellen Knoten befestigt wird, haben Western- und E-Gitarren Ballenden, die die Saiten halten. Wegen der stärkeren Saitenspannung würden Verknotungen nicht standhalten.
[3]

Schlagschutz
    Bei Konzertgitarren eher selten, schützt der Schlagschutz den Körper - vor allem den Lack - bei Western- und E-Gitarren vor Schrammelschäden, da diese meistens mit Plektrum bespielt werden.
[4]

Schalloch
    Nur akustische Gitarren sind darauf angewiesen. Durch das Schalloch, das an einer schwingungsreichen Stelle der Saiten platziert ist, können die Schallwellen in den Korpus gelangen, der diese wiederum als Resonanzkörper verstärkt.
[5]

Tonabnehmer / Pickups
    Sie nehmen die magnetischen Schwingungen der Stahlsaiten auf und machen eine Umwandlung in Schallwellen möglich. Erst durch dieses Prinzip werden Funktion und vor allem Vielfalt der E-Gitarre erlangt. Grundlegend gibt es zwei Typen von Pickups: die Singlecoils und Humbuckers. Während die Singlecoils (z.B. bei der Fender Stratocaster [siehe Bild oben]) aus einer Magnetspule bestehen, sind bei den Humbuckers ( z.B. bei der Gibson Les Paul [siehe rechts]) zwei Spulen technisch miteinander verbunden. Die Art und die Position der Pickups hat maßgeblichen Einfluß auf den Klang einer E-Gitarre. Die meisten E-Gitarren verfügen daher über mehrere Pickups, die je nach gewünschtem Klangbild wahlweise an- oder ausgesteuert werden können.
[6]

Pickup - Umschalter
    Mit ihm können Pickups bei Gitarren mit mehr als einem Tonabnehmer an- beziehungsweise ausgeregelt werden. Die nahe am Steg (also am unteren Saitenende) sitzenden Pickups haben einen spitzeren Klang, während näher am Hals sitzende Tonabnehmer einen weicheren und lauteren Klang liefern. Einige Gitarren (wie die Fender Strat) haben drei Tonabnehmer.
[7]

Volume- und Tonregler
    Sie sind zum Regeln der Lautstärke und des Höhenklangs von Pickups zuständig. Die Kombination dieser Regler hängt von der Art der Gitarre und der Anzahl der Pickups ab. Einige Gitarren haben keinen Pickup-Umschalter, dafür eine spezielle Regelung der einzelnen Tonabnehmer.
[8]

Anschlußbuchse
    Hier kommt bei E-Gitarren das Kabel rein, das wahlweise direkt zum Verstärker geht oder zuvor durch Effektgeräte geschleift wird.
[9]

Vibrato- / Tremolosystem
    Dank dieser Erfindung kann der Spieler am Tremolohebel rühren, wodurch sich die Saitenspannung und damit die Tonhöhe verändert. Wir bekommen einen Vibratoeffekt. Die ersten Tremolos waren auf den Korpus aufgesetzt, ließen so nur einen Abwärtsvibrato zu. Spätere Weiterentwicklungen wie der Floyd-Rose (siehe Bild links) sind wesentlich aufwändiger konstruiert. Sie sind "freischwebende" Konstruktionen, die eine Tonveränderung in beide Richtungen bequem möglich machen. Allerdings ist bei letzteren Vorsicht geboten. Ein schlechtes System nutzt schnell ab oder ist falsch ausbalanciert, sodaß die Saiten nicht wieder in die richtige Tonlage zurückkommen. Bei dem Kauf einer Gitarre dieser Art ist ein großer Testlauf zwingend.
[10]

Hals / Griffbrett
    Sozusagen die Spielwiese des Gitarristen. Wichtig ist eine gute Halskonstruktion, um ein Verziehen und damit ein Bundunreinwerden der Gitarre zu vermeiden. Breite, Form und Finishing des Halses sowie die Höhe der Saitenlage haben starke Auswirkung auf die Bespielbarkeit einer Gitarre. Hier muß jeder Gitarrero selbst entscheiden, ob er mit dem jeweiligen Exemplar klarkommt und zusammenarbeiten möchte.
[11]

Bundstäbe / Frets
    Sie unterteilen praktischerweise die Saiten in Halbton-Bünde. So wird ein exaktes Greifen wie bei bundlosen Saiteninstrumenten (Geige, Kontrabass etc.) unnötig. Wegen der Schwingungsphysis der Saiten werden die Bünde mit höherem Ton (zum Body hin) immer schmaler. Erst eine penible Positionierung und passende Höhe der Bundstäbchen machen eine Gitarre bundrein und gut bespielbar.
[12]

Sattel
    Die obere Saitenauflage, die den Übergang von Hals zum Kopf der Gitarre beschreibt.
[--]

Toplock (speziell)
    Bei einigen E-Gitarren kommt dieses praktische Feature zum Einsatz. Der Toplock sitzt zwischen Mechanik und Sattel. Einmal gestimmt, wird er fest zugeschraubt, um so ein längeres Feintuning zu halten. Denn je kürzer die Schwingungsspanne einer Saite wird, desto weniger Chance hat diese, sich zu verziehen. Dieses Teil wird vor allem in Kombination mit Floyd-Rose-Tremolosystemen verwendet. Um ein geringfügiges Nachstimmen ohne aufwändiges Aufschrauben des Toplocks möglich zu machen, verfügt jede Saite am Tremolosystem über eine Feintuning-Schraube. Der Spielraum dieses Tunings bewegt sich allerdings (abhängig von der Saitendicke) nur ungefähr zwischen einem Viertel- bis Halbton. Einziger Nachteil dieses Geräts ist, daß ein Grobtuning und Saitenwechsel mehr Zeit und Aufwand in Anspruch nehmen.
[13]

Kopf
    Das obere Ende der Gitarre. In der Regel mit je drei Saiten und Wirbeln pro Kopfseite. Doch auch hier: die Ausnahme bestätigt die Regel. Zumal der Kopf keinen wirklichen Einfluß auf den Klang einer Gitarre hat.
[14]

Mechanik
    Hier werden die Saiten eingespannt. Mit den Wirbeln ändert sich die Saitenspannung - sprich das Tuning der Gitarre. Eine solide Mechanik macht ein präzises Feintuning ebenso möglich wie ein schnelles Einspannen der Saite ohne sich totzudrehen. Eine widerstandsfähige Mechanik, die die gewählte Saitenspannung ohne Verstimmen hält sollte selbstverständlich sein.